Tag 13: St. Kitts

Auch der heutige Start war wie immer: Frühstück, warten und Ausflug.

Wir hatten heute auf St. Kitts einen sehr entspannten Ausflug gebucht: einen geführten Rundgang durch das historische Zentrum von Basseterre, der Hauptstadt von St. Kitts.

Dass wir heute seeeehr entspannt machen, gefiel mir gut, denn ich habe mir eine Erkältung aufgesackt und jammer ein bisschen vor mich hin. Komischerweise bekomme ich nicht das Mitleid, das mir zusteht.

Das Wetter hat heute Morgen ziemlich bescheiden ausgesehen, daher haben wir Schirm und Regenjacken mitgenommen. Zum Glück haben wir sie nicht gebraucht. St. Kitts hat einen großen Kreuzfahrthafen-Tour-Bereich mit unzähligen Bars, Restaurants, Souvenirläden und anderem Blödsinn. Genau da war der Treffpunkt mit Annie, die uns zwei Stunden zu Fuß durch Basseterre geführt und dabei spannende Dinge erzählt hat.

Sie hat das ganz wunderbar gemacht und dabei auch immer ein paar aus der Gruppe einbezogen. Als sie z. B. vom Sklavenhandel erzählte, hat sie jemanden aus der Gruppe zum Sklaven gemacht und es musste für ihn geboten werden. War aber so unaufgeregt, dass das auch mit einer ziemlich unemotionalen Gruppe deutscher Touris klappt.

Der Schluss war natürlich wieder am Hafen, da gabs noch ein Getränk für jeden.

Wir sind dann noch ein bisschen rumgebummelt und sind zurück aufs Schiff. Da habe ich dann eine kurze Pause gebraucht.

Nach der Pause gings für einen Snack ins Buffetrestaurant und danach auf die Kabine. Unser Balkon war zum Glück im Schatten, da haben wir es gut ausgehalten. Da es ganz schön windig war, brauchten wir beide eine Decke, ohne wars echt zu frisch. Wer wollte ein bisschen schlafen? Ich! Wer konnte nicht schlafen? Auch ich!

Wir sind ins Buffetrestaurant gegangen, mal wieder. Irgendwie sind wir in diesem Urlaub so oft im Buffetrestaurant wie in allen anderen Urlauben zusammen.

Beim Essen gabs dann noch die obligatorische Durchsage vom Kapitän. Diesmal war er nicht sonderlich begeistert davon, wie sich die Crew des Schiffes verhalten hat, das direkt neben uns lag.

Transkript
Einen wunderschönen guten Abend, meine lieben Gäste, der Kapitän. Ja, das war’s jetzt schon wieder mit Basterre St. Kitts. Ja, das war ein aufregender Tag. 
Ich hoffe, Sie hatten viel Spaß draußen. Ja, die Aufregung ging heute Morgen schon los. Wir wollten nämlich eigentlich mit der Backbordseite anlegen. 
Dann war es mal wieder windig, so wie eigentlich immer die letzten Tage. Und dann haben uns dazu entschlossen, doch Steuerbordseite lang zu gehen, Längsseit zu gehen, denn es wird hier gleich tief auf der Backbord oder flach auf der Backbordseite. Und das war mir dann doch ein bisschen zu kitzlig. 
Und dann haben wir mal kurz umgeplant und sind dann halt Baugegangen. Ja, den Tag über war es dann auch so ein bisschen wackelig und sie haben gemerkt, als dann die Bretania neben uns abgelegt hat. Da haben wir dann auch die Strahler angemacht. 
Einfach ja, wie soll man es sagen, ich möchte jetzt nicht sagen, dass die nicht fahren können, aber die können nicht fahren und haben deshalb so viel Strahler benutzt, dass die uns hier fast von der von der Pier weggestrudelt haben. Sowas macht man nicht. Das ist schlechter Stil, so fährt man nicht. 
Und dementsprechend mussten wir uns dann mit den Strahlern festhalten und dagegen anhalten. Das fand ich nicht so schön, was ich auch nicht schön fand, war, dass sie sich gar nicht bedankt haben für unser Signal. Das ist sehr schlechter Stil. 
Wenn man dreimal hupt im Hafen und ein anderes Schiff antwortet mit dreimal, dann ist es eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz, dass man mit einem kurzen antwortet. Und wenn man das nicht macht, dann sagt das eigentlich viel über die Leute aus, die auf der Brücke steht. Finde ich ein bisschen schade, aber man kann ja nicht dazu zwingen. 
Das war dann halt das letzte Mal, dass wir P&O gegrüßt haben. Schade, schade. Ja, so, jetzt wollen wir uns gleich auf den Weg machen. Und wie immer, es ist sehr, sehr windig. Das heißt, da muss ich gleich wieder ein bisschen mehr Stoff geben, als ich eigentlich wollte. Eigentlich fahre ich lieber gerne so ein bisschen ökonomisch, um Sprit zu sparen, aber Ja, im Augenblick ist das nicht drin. Es ist einfach zu windig gerade. 
Ja, dann machen wir uns auf den Weg nach La Romana. Morgen ist erstmal ein Seetag und da findet dann auch das gesellschaftliche, kulturelle und intellektuelle Highlight dieser Reise statt, nämlich die nautisch-technische Fragestunde-Kapitänsfragestunde um 10 Uhr im Theater. Da werde ich ein bisschen was erzählen, ein paar schöne Fotos zeigen, aus dem Dock. Fotos, die haben sie bestimmt noch nicht gesehen und dann werde ich mich ihren Fragen stellen. Sie können also live direkt vor Ort Fragen stellen. Und ich werde die dann nach bestem Wissen und Gewissen beantworten. Und wenn Sie sich nicht trauen, mir eine Frage zu stellen, das kann ich verstehen, dann schreiben Sie das einfach auf den Zettel und geben Sie das bei der Rezeption ab. Dann bringt das der Kreuzfahrtdirektor morgen mit auf die Bühne. So, jetzt kümmere ich mich erst mal ums ablegen. Heute Nacht das Wetter eigentlich so wie die letzten Tage auch 2 Meter Welle, 25 Knoten Wind, 27° und wie gesagt ein bisschen Regen auch morgens zur nautischtechnische Fragestunde. Da wird es auch nass. Also kommen Sie am besten ins Theater. So, ich übergebe an den Kreuzfahrtdirektor und wünsche Ihnen viel Spaß. Denken sich ein paar nette Fragen aus und glauben Sie mir, ich habe schon alles gehört. Schreiben Sie es auf den Zettel und dann sehen wir uns morgen Theater. Bis dann, alles Gute, ihr Kaptän.

Wir haben noch ein paar Runden Skyjo gespielt und natürlich hab ich wieder grandios verloren.

Morgen ist schon der letzte Seetag der Reise, da werden wir auch unsere Sachen packen müssen, übermorgen geht ja leider schon der Flieger nach Hause.

St. Kitts ist ungefähr 168 km² groß und damit etwas größer als der Hamburger Bezirk Bergedorf mit etwa 155 km². Es leben rund 40.000 Menschen im Staat St. Kitts und Nevis, dessen größere Insel St. Kitts ist. Ein bedeutender Ort ist die Bergfestung Brimstone Hill Fortress, die zum UNESCO-Welterbe gehört.

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